Marienweiher im östlichen Frankenwald ist der bekannteste Marienwallfahrtsort im Erzbistum Bamberg. Die Legende erzählt: Ein Fuhrmann aus Sachsen erwarb im Fränkischen eine Marienfigur. Auf dem Heimweg wurde er von Räubern überfallen. Er rief in seiner Not Maria um Hilfe an und entging mit dem Bild sowie seiner Habe den Händen der Räuber. Aus Dankbarkeit ließ er die Marienfigur an dem Ort seiner Rettung und erbaute für sie eine hölzerne Kapelle. Schon bald kamen Pilger dorthin. Urkundlich wird Marienweiher erstmals 1189 erwähnt. Infolge des Einfalls der Hussiten 1429/30 sollen Kirche und Hospiz zerstört worden sein. Das Madonnenbild wurde – so sagt es eine andere Legende – im Dorfweiher versteckt (»Maria im Weiher«). Es entstammt der Zeit zwischen 1480 und 1520. Spätestens seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert besteht in Marienweiher eine Wallfahrtstradition. 1646 wurden Franziskaner nach Marienweiher berufen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg konnte die Kirche die Pilgernden oft nicht mehr fassen, sodass man 1718 daranging, einen Neubau zu errichten. Vor allem durch Michael Küchel wurde die Kirche künstlerisch ausgestaltet. Die Pilgerinnen und Pilger kamen oft von weit her, so aus der Rhön, aus Böhmen, aus der Oberpfalz. Manche waren mehrere Tage unterwegs. Von den jährlich über 100 Wallfahrten kommen heute 65 regelmäßig. Die Hauptwallfahrtstage sind um Pfingsten und das Fest Mariä Geburt (8. September). 1993 erhielt die Wallfahrtskirche Marienweiher von Papst Johannes Paul II. den Ehrentitel »Basilica minor« –Päpstliche Basilika.
Marienweiher - Wallfahrtsbasilika
Das Innere der Wallfahrtsbasilika in Marienweiher