In Lindenhardt, einem Ortsteil der Stadt Creußen, ließ Pfalzgraf Otto von Wittelsbach nach 1125 ein Gotteshaus errichten, das der heilige Bischof Otto von Bamberg zu Ehren der Gottesmutter einweihte. Die Marienwallfahrt kam trotz der Reformation, in der Lindenhardt evangelisch wurde, nicht zum Erliegen, denn der Zulauf der Katholikinnen und Katholiken zur »Lieben Frau« nach Lindenhardt hielt an. Zudem schenkte 1685 die evangelische Kirchengemeinde von Bindlach der Lindenhardter Kirche einen Flügelaltar mit einer Muttergottes aus dem Jahr 1503. Dies bewirkte ein erneutes Aufblühen der Wallfahrt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts versuchten Pfarrer und Kirchenvorstand den Flügelaltar zu verkaufen. Jedoch machte die Gemeinde nicht mit. Als dann 1915 die bislang wenig beachteten Altartafeln mit den Vierzehn Nothelfern als ein Frühwerk des Malers Matthias Grünewald erkannt wurden, zog Lindenhardt kunstbegeisterte Menschen aus aller Welt an. Ungebrochen blieb der Besuch von Pilgerinnen und Pilgern aus der Umgebung bei der »verlassenen Muttergottes«. So kommt jedes Jahr im Mai eine Gruppe aus Hohenmirsberg. Mit einer ökumenischen Wallfahrt im Jahre 2000 wurde eine neue Seite in der Lindenhardter Wallfahrtsgeschichte aufgeschlagen.
Lindenhardt - Die verlassene Mutter Gottes
Lindenhardt mit seiner Kirche 'Die verlassene Mutter Gottes' ist eine Station auf dem 'Fränkischen Marienweg'